Bei Dread Sovereign handelt es sich bekanntlich um das 2013 ins Leben gerufene Doom-Projekt von Primordials Alan „Nemtheanga“ Averill, der mit seiner einzig-artigen Stimme für Wiedererkennungswert und eine gelungene Akzentuierung der instrumentalen Basis sorgt.
Davon abgesehen spielt sich das Zweitwerk mit dem großartigen Titel FOR DOOM THE BELL TOLLS naturgemäß in behäbigem Tempo ab und lebt von tiefen Tönen, beklemmender Atmosphäre, wenigen Ausbrüchen aus der Schwerfälligkeit (das energisch riffende ‘This World Is Doomed’ geht schon fast im Primordial-Richtung) und den titelgebenden Glockenschlägen. Diese untermalen nicht nur das Intro und das 13-minütige ‘Twelve Bells Toll In Salem’, sondern tauchen im unheilvollen Instrumental ‘Draped In Sepulchral Fog’ erneut auf und spannen einen schönen Bogen um das 37-minütige Gesamtwerk. Noch gespenstischer jault, wabert und echot ‘The Spines Of Saturn’ mit okkulten Gesängen und bringt auf den Punkt, worum es bei Dread Sovereign geht:
Unwohlsein, dieser wunderbare wohlige Schauer, der – von Instrumenten und Stimme gezaubert – dem Hörer den Rücken hinabläuft und die Fahrt in die Ungewissheit zelebriert. Eine grundsätzlich feine Sache – warum das weder klanglich noch thematisch ins Schema passende Venom-Cover ‘Live Like An Angel, Die Like A Devil’ nicht als Bonustrack abgesetzt worden ist, bleibt allerdings unverständlich.