Zwar haben Drain ihre neue Langspielplatte LIVING PROOF genannt, wer aber nach Anhören dieses Knochenbrechers nicht alles um sich herum kurz und klein gehauen hat, kann nicht dabei gewesen sein. Das Trio aus Santa
Cruz in Kalifornien ruft feinsten Underground-Hardcore auf den Plan, der an treibender Brutalität kaum noch zu toppen ist. Fast kein Track ist länger als drei Minuten – perfekter Timecode für die pure Moshpit-Zerstörung. Besonders prägnant und spannungsaufbauend sind die thrashigen Riff-Wände, das treibende Schlagzeugspiel, Tempowechsel (‘FTS’) und die erlösenden metallischen Breakdowns, die auch oft von einem hardcorigen „Blegh“ (‘Run Your Luck’) eingeleitet werden.
Experimentell wird es mit dem HipHop-Stück ‘Intermission’ und dem sonnigen Descendents-Cover ‘Good Good Things’, die zwar musikalische Abwechslung zur rotzigen Punk-Stimmung bieten, aber auch etwas deplatziert wirken. Alles in allem wird der frische Hardcore-Sound von LIVING PROOF die Szeneanhänger überzeugen. Vor allem live dürften Drain mit ihrem zweiten Studioalbum sämtliche Clubs abreißen – ein breiteres Publikum werden sie damit aber nicht erreichen.
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