Auf zwei Positionen verändert (Drums, Gitarre) verfolgen Dragony auf ihrem fünften Werk weiter konsequent ihren Weg – und der führt in das Land des epischen Power Metal. Also: mächtig episch. Die Höhepunkte des österreichischen Sextetts fallen selbst im Genre-Kontext aus dem Rahmen und sind breit orchestriert, karamellisiert und kandiert. Power Metal mit extra langem Kaugenuss, der einem die Gesichtszüge entgleisen lässt. Das ist umso überraschender und ernüchternder, weil man diese süße Übergriffigkeit in den meisten Grund-Riffs nicht kommen sieht. Die Grundelemente der Lieder besitzen Schwung, Härte, Dynamik – und werden dann im Chorus schokoliert. Da hilft auch nicht die treibende Doublebass, welche den Zuckerguss permanent untermalt.

Das wirkt auf Albumlänge überladen. Wenn das noch in einer Schlagernummer wie ‘Perfect Storm’ endet (wer hat diese Arrangements abgenickt?), reibt man sich als Metal-Fan Augen und Ohren. Wie es viel besser gehen kann, zeigt ‘I’ll Met By Moonlight’: Sinfonischer Metal, in dem sich die Opulenz nicht verstecken muss, sondern in Verbindung mit den guten Metal-Inhalten an vorderster Front steht.

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