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Doodseskader YEAR TWO

Experimental Metal, 45 Records (9 Songs / VÖ: 8.3.) 

4.5/ 7
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Aus dem Umfeld der ­flämischen Church Of Ra kommt eine krasse Bandbreite von Sounds – von großer, zittriger Zärtlichkeit bis zur totalen Abrissbirne. Doodseskader, die Band von Tim de Gieter (Bass, Gesang) und Sigfried Burroughs (Drums, Gesang) gehört zu Letzteren: Hier wird kompromisslos demo­liert. Nach diversen Klein-Releases zur Selbstfindung landete das Duo mit YEAR ONE (2022) bei einem Stil aus Rap, Hardcore, Techno, Nu Metal, den sie mit YEAR TWO weiter präzisieren. Im Grunde hört man da Eins-a-Männerschmerz, die Art von „Ich Armer“/“Du hast mein Leben versaut“-Genörgel, das einem damals binnen kurzer Zeit den Nu Metal vergällte. Hier wird es rausgeschleudert mit dem überdrehten, gepitchten Ultrabrutalismus, der seit 2023 in Mode ist und ziemlich sicher auch 2024 prägen wird. Fühlt sich an wie: ein psychotischer Betonmischer, high auf Hass und Verzweiflung, der durch Ruinen torkelt, während es Maden und Marschflug­körper regnet.

Slipknot, Deftones, Coal Chamber müssen alle mit, aber hart durch synthetischen Trap und Nine Inch Nails-Reste gefiltert. Wo YEAR ONE einen sludgigen, ungenauen Groove hatte, sind Doodseskader jetzt schneidend scharf. Songs wie ‘Peine’ und ‘Future Perfect’ bieten kurz gefühlige Synthie-Pop-/Grunge-Ausreißer; sonst ist das Aggro-Level konstant hoch. Ein Album wie ein Horror-Trip – das Abbild einer aus den Fugen geratenen Welt. Derbe, mutig, aber sicher nicht für jede(n).

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