Meine Fresse, haben wir uns 1994 zu ‘No Fronts’ in der Rock-Disse die Knöchel zerlegt. „Jump Around“ – aber wie! Knapp zwanzig Jahre später gehört die Art Crossover, die Dog Eat Dog verkörpern, zu den Kulturschätzen längst vergangener Tage, darf sich aber auch heute noch über nostalgische Unterstützer freuen (Vinyl, jemand?). Ich zähle mich offen dazu. Wenn ich eine derartige Old School-Platte wie FREE RADICALS höre, weht vor dem inneren Auge meine Matte im Wind (heute ist mein Kopf eher von Haaren umzingelt), ich leiste meinen Zivildienst (Grüße gehen raus an die Caritas), und im Geiste trage ich Baggy Pants (dank erwartbarer Blasenschwäche grüßt bald eher die Männerwindel). Von ihrer Leichtigkeit, Selbstironie und Spritzigkeit haben die Jungs aus New Jersey nicht viel verloren.
🛒 FREE RADICALS bei AmazonLieder wie der Opener ‘Lit Up’, ‘Man’s Best Friend’, ‘Never Give In’, ‘Energy Rock’ oder ‘@Joe’s’ machen einfach Lust und Laune, pusten die Tristesse aus dem Computerkeyboard und lassen das Knie wippen, als hätte es die letzte Meniskusoperation nie gegeben. Bei aller Verklärung – hundertprozentig taufrisch wirkt das Material von FREE RADICALS natürlich nicht. Manches ist vorhersehbar, anderes nicht zwingend. Das verhindert aber nicht, dass man mit diesem Album eine willkommene Fahrkarte in längst vergangene Zeiten spendiert bekommt. Darauf eine Diclofenac!
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