
Nach ihrem von Kritik und Fans abgefeierten 2012er-Debüt DODECAHEDRON ließen die Holländer noch ominös verlauten, auf dem nächsten Album könne alles ganz anders klingen. Zumindest haben sie sich lange Zeit gelassen, um am Ende dann doch nicht viel zu ändern. Und das ist gut so!
KWINTESSENS operiert mit einem auf den platonischen Körpern (von denen der Dodekaeder, englisch Dodecahedron, einer ist) beruhenden numerologischen Konzept für die Komposition der einzelnen Songs, was aber wohl eher für Musiktheoretiker durchschaubar sein dürfte. Für mich erstaunlicher ist, wie unakademisch der schwarzmetallische Terror hier wütet, obwohl die Band aus einer ganz anderen Richtung als etwa Deathspell Omega an die Sache herangeht. Hier sind Mucker am Start, die sich auch schon mit Metalcore oder Frickel-Fusion beschäftigt haben, also noch weniger Credibility als Abigail Williams aufweisen – und doch stört das niemanden. Warum?
Weil die Musik eben auch und vor allem auf der emotionalen Seite außer-gewöhnlich dazu geeignet ist, einem den Zweifel mit einem Löffel aus der Hirnschale zu kratzen.