In Frankreich gibt es nicht nur Djent, Progressive und Classic Metal, sondern auch die moderne Variante unserer liebsten Spielart. Mit WHITE COLOSSUS veröffentlichten Disconnected 2020 ihr Debüt. Der Nachfolger setzt einige andere Akzente als der Vorgänger. Betonte der Erstling noch die harten Facetten des Quintetts, wird jetzt eher ein Mittelweg aus modernem US-Metal, ein paar Metalcore-Elementen und alternativen Bausteinen gesucht. Das steht Disconnected bestens zu Gesicht – speziell, weil Frontmann Ican Pavlakovic wunderbar die Töne trifft und hörbar von den großen Vorbildern aus den USA (Stone Sour, Alter Bridge) beeinflusst ist.
Mittelmäßig wird es hingegen, wenn WE ARE DISCONNECTED die vorher zitierte harsche Seite aufsucht und sich dort in leblosen Plattitüden verliert. Auch die Produktion könnte satter klingen, und parallel verwirren einige exzentrisch anmutende Arrangement-Ideen. Disconnected müssen sich irgendwann entscheiden, ob sie Times Of Grace, Alter Bridge oder Five Finger Death Punch nacheifern wollen. In diesem Mix gibt es zwar viele gute Momente zu entdecken, aber noch kein großes stimmiges Gesamtbild.
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