Neues vom „Team Unberechenbar“: Das ist, als ließe man sich in einen japanischen Zuber gleiten. Anfangs unsäglich heiß, wird das Bad nach ein paar Minuten angenehm, und Gewöhnung setzt ein.
Ähnlich Dir En Grey, die seit 1997 mehr Metamorphosen durchlaufen haben als Mike Patton Tonleitern. Der schillernde Wechsel der Gangart, wahnwitzige Mash-ups, der Mix von Elementen, die scheinbar nichts gemein haben – bei Dir En Grey ist das seit jeher Gestaltungsprinzip. Nach der enttäuschenden EP THE UNRAVELING, mit der sie 2013 versuchten, ältere Tracks gewaltsam zu aktualisieren, wirkt das neunte Studioalbum ARCHE nun auf findige, überraschende Art… sorglos. Befreit. Natürlich bleibt auch auf ARCHE kein Stein auf dem anderen; Sänger Kyoˉ & Co. jagen bewährte Nu-, Extreme- und Death Metal-Strukturen durch den Fleischwolf, funken sie hoch und croonen sie zu Tode.
Doch zum ersten Mal seit Langem, mindestens seit UROBOROS (2008), klingen sie dabei wie eine instinktiv agierende Band, keine Reißbrettmaschine. ARCHE ist ein Album über den Schmerz im Allgemeinen und Besonderen – und endlich wieder mehr als ein bloßer Haufen Tracks. J-Rock at its best!
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