Mit einer Wahnwitzigkeit, die der von System Of A Down nicht unähnlich ist, überrascht ‘Guts Of A Beggar’ als Opener des neuen Albums der Prog, Sludge und Black Sabbath gleichermaßen goutierenden Mixkulturprofis aus Portland/Oregon. Schade nur, dass die Band im weiteren Verlauf überwiegend konventioneller zu Werke geht und attestierte System Of A Down-Symptome nur noch gelegentlich aufblitzen lässt. Die Parallelen zu besagten britischen Doom-Pionieren bleiben indes schon aufgrund der stimmlichen Verwandtheit von Sänger/Gitarrist Adam Alexander zu einem gewissen Ozzy O. genauso eine Konstante wie die markigen Riffs vorwiegend von ihren Iommi-Insignien leben.
Was die suizidalen Gentlemen indes zu einer willkommenen Abwechslung auf einschlägigen Stoner-, Sludge- und Black Sabbath-Huldigungs-Festivals machen könnte, ist die Tatsache, dass der Vierer seine ebenfalls vorhandene Vorliebe für (Post) NWOBHM-Classic Metal, Danzig oder Derberes (‘Infalling Bodies’ und ‘Unliving’ kokettieren gar mit sowas wie Growlparts) ebenfalls auszuleben versteht und man (trotz ausufernder Song-Längen) nicht nur mit angezogener Handbremse durch die schleppende Schwermetallschlacke schlürft. An der anderen harten Wahrheit bezüglich HARD TRUTHS rüttelt das alles jedoch nicht: Denn ein mehr paar Hits wie das balladesk Breed 77 evozierende, atmosphärische ‘Letting In The Rain’ hätten durchaus nicht geschadet.
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