Nach dem überraschend nachhaltigen FOLLOW THE DEADLIGHTS (2015) biegen die Belgier Diablo Blvd um den hauptsächlich als Comedystar bekannten Tieftöner Alex Agnew mit ihrem vierten Werk um die Ecke: Der Groove und die krachenden Riffs sind geblieben; als Anspieltipp dient zum Beispiel das wüst-melodische ‘The Song Is Over’.
Dazu setzt das Quintett weiter auf voranschreitendes Tempo, das den Hörspaß von Singalongs wie ‘Song From The Gallows’ hochtreibt. Die Belgier integrieren aber auch langsamere Stücke (‘You Are All You Love’), stimmungsvolle Instrumentalintermezzi (‘00 00’) und atmosphärisches Material wie das schwer gelungene ‘The Future Will Do What It’s Told’. Hin und wieder preschen Diablo Blvd auch gesanglich in härtere Regionen vor, behalten dabei aber stets ihren eingängigen Unterton im Auge (‘Life Amounts To Nothing’).
Trotz aller Pluspunkte erhält der Hörer hin und wieder den Eindruck, dass manche Stücke hinter ihren Möglichkeiten zurückbleiben würden – ‘God In The Machine’ etwa besticht mit mitreißendem Beginn und herrlichen Melodien, verliert sich im Verlauf aber in verzögernden Spielereien, statt richtig Fahrt aufzunehmen. Ähnlich verhält es sich mit dem überlangen ‘Demonize’. Dank ballernder Höhepunkte wie ‘Like Rats’ oder dem finalen Nostalgie-Rocker ‘Summer Has Gone’ bereitet ZERO HOUR unterm Strich aber trotzdem Spaß und hält den Hörer bei der Stange.