Sieben Jahre hat es gedauert, bis es Devin Townsend gewagt hat, seinen Alien-Kumpel Ziltoid vom Planeten Ziltoidia 9 zurück auf die Erde zu locken, um mit ihm ein weiteres Album zu komponieren. Ziltoid hat zugestimmt, aber nur unter einer Bedingung: Diesmal soll das Ganze bitte nicht nur zur Frustverarbeitung dienen, sondern es kann, darf und soll auch mal ordentlich auf die Kacke gehauen werden hinsichtlich Produktion und Opulenz.
Und genau so ist Z² in die Tat umgesetzt worden: Orchester-Engagement, auch ein Fan-Chor (bestehend aus online hochgeladenen Files, die zusammengeschnitten wurden), ein professioneller Erzähler, der Ziltoid verkörpert – Townsend hat alle Register gezogen. Das führt natürlich dazu, dass Z² ein weitaus ausladenderes, im wahrsten Sinne des Wortes theatralischeres Werk geworden ist als das 2007er-„Debüt“. Im Grunde es ist nicht als Rock-Album konzipiert, sondern als Bühnenstück. Und so verwundert es nicht, dass Townsend bereits die entsprechende Umsetzung geplant hat – am 13. April 2015 führt er das Projekt in der Londoner Royal Albert Hall auf. Bei so viel Wirbel um die Rückkehr von Ziltoid könnte man beinahe vergessen, dass Z² nicht nur aus einer Disc besteht, sondern ein Doppelalbum geworden ist.
Neben der Ziltoid-Platte, betitelt als „Dark Matters“, besteht Z² auch noch aus einem neuen Devin Townsend Project-Werk, das den (Unter-)Titel „Sky Blue“ trägt. Man merkt: Hier war jemand produktiv… Stilistisch schließt der Kanadier dabei an EPICLOUD an, sprich: Es geht relativ ruhig, sphärisch, aber nichtsdestotrotz extrem catchy zur Sache. Nur gelegentlich erlaubt Townsend ein kurzes Aufbäumen (‘A New Reign’). Für pure Riff-Fetischisten wahrscheinlich etwas zu sanftmütig, doch in Kombination mit Ziltoids furiosem Treiben ein lohnenswertes Paket.
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