Man soll’s nicht glauben: Mit Mitte 40 hat Devin Townsend seine Liebe zur Team-Arbeit entdeckt. TRANSCENDENCE ist kein One-Man-One-Brain-Album, auf dem zufällig auch noch ein paar weitere hochtalentierte Musiker zu hören sind, sondern tatsächlich ein Gemeinschaftsprojekt, bei dem der Meister das Grundgerüst erstellt und seine Mitstreiter dann machen lassen hat – was eine verdammt gute Idee war.
Denn TRANSCENDENCE ist, bringen wir’s auf den Punkt, eine Hammerplatte! Nicht, weil es bahnbrechend Neues, nie Dagewesenes gäbe, nein. Aber interessanterweise ist das auch gar nicht nötig. Die zehn Songs bringen vielmehr genau das auf den Punkt, wofür Townsend steht: Das Talent, das scheinbar Unvereinbare zusammenzubringen (wüstes Riffing mit ätherischen Pop-Melodien), das Talent, so ergreifende Harmonien und Chöre in die Songs zu integrieren, dass man das Gefühl hat, die Musik könne einen in die Höhe heben. Was so einfach klingt, ist das Resultat aus jahrelangem Trial & Error, unzähligen Stunden, die am Ende in Ideen mündeten, die wieder verworfen wurden.
Doch genau diese Entschlossenheit, nur das Beste rauszupicken und den Rest konsequent zu vernichten, macht die Stärke von TRANSCENDENCE aus. Das Album ist bei aller Leichtfüßigkeit stets auf den Punkt, verliert sich trotz seiner Verspieltheit nie in sinnfreien Improvisationen, gibt trotz seines Fokus’ auf Eingängigkeit nie das letzte Quäntchen Härte auf, das ein Townsend-Projekt eben doch braucht. Eine wunderbare, perfekt am Stück durchhörbare Platte, die beweist, wie gut es tun kann, auch mal loszulassen.
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