Devin Townsend Project ADDICTED Review

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Preisfrage: Was ist langweiliger als eine Doppelfolge von „Wetten, dass…?“ und das Verlesen eines Telefonbuchs durch Peter Kloeppel zusammen? Richtig, Devin Townsends letztes Soloalbum KI. Nach dieser Überdosis homöopathischen Schlafmittels durfte man gespannt sein auf ADDICTED, denn auf diesem Album sollte ja die auf KI aufgebaute Spannung (?) explodieren. Doch leider beginnt die Explosion gleich mal mit einem feschen Rohrkreppierer: „Addicted!“ dümpelt mit stumpfem Prong-Riffing und gewollt aggressivem Devin-Gesang irgendwo in der Bedeutungslosigkeit dahin.

In diesem Stil geht es zunächst mal weiter. An einen Song wie beispielsweise „Bend It Like Bender!“ möchte der Meister an seinem Karriere-Ende mit Sicherheit nicht erinnert werden. So sorgt in der ersten Hälfte nur die famose Anneke van Giersbergen für ein paar Lichtblicke, und sie ist es auch, die bei „Hyperdrive!“ das Startsignal setzt: Eine fantastische, von ihr getragene Melodielinie wird mit einem gerüttelten Maß an Bombast kombiniert, der ein bisschen an das legendäre OCEAN MACHINE Album erinnert.

Danke fürs Aufwecken, denn jetzt endlich zünden die Triebwerke, das Songwriting wird interessanter, die Produktionsideen pfiffiger und die Hooklines insgesamt engängiger. Ein Song wie „Ih-ah!“ ist traumhaft schön, und irgendwie wirkt auch der letzte Titel des Albums programmatisch: „Awake!“ So bleibt ADDICTED eine wilde Achterbahnfahrt, die dank der deutlich besseren zweiten Hälfte doch noch in den grünen Bereich kommt.

Wolfgang Kuhn


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