Die schlimmsten Rezi-Momente sind jene, in denen man ein Album besprechen muss, das thematisch komplett dem eigenen Geschmack entspricht, einem aber die Zehennägel aufbiegt. DIRTY’N’DAMNED der schwedischen Truppe Devil’s Gun ist solch ein Fall, und das hat einen speziellen Grund.
Ich weiß nicht, wer Joakim Hermansson in seiner Jugendzeit gesagt hat, er müsse unbedingt ans Mikro treten. Der Tippgeber hat jedenfalls an schwerem Tinnitus gelitten oder wahlweise über ein höchst komödiantisches Gemüt verfügt. Dieser hanebüchene Versuch, die Sängerriege von AC/DC zu imitieren, scheitert bereits beim ersten „Ton“ (also nach elf Sekunden Spielzeit). Das hat keine Eier, keinen Rock’n’Roll, keinen Schmiss, sondern erinnert an einen Dreijährigen, der zeternd um seinen Schnulli kämpft.
Fürch. Ter. Lich. Dieser „Gesang“ begräbt die Musik der Kollegen förmlich unter sich, die sich redlich abmühen, klassische Rock’n’Roll-Nummern der Siebziger Jahre zu beleben, dabei aber natürlich keinen Funken Originalität versprühen. In der Summe tut DIRTY’N’DAMNED verdammt weh.
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