THE LAST KIND WORDS (2007) glich einem Weichteiltritt, einer Domina-Verabredung ohne Erlösungs-Code. Nach diesem Unbarmherzigkeitsbeweis konzentrieren sich DevilDriver mit Album Nummer vier auf etwas mehr Diversität und Melodien, ohne jedoch ihren Brachialkern zu glätten.
Täuschen der Doublebass-Durchtreter ‘Pray For Villains’, die Rempler ‘Waiting For November’ und ‘I See Belief’ noch vor, PRAY FOR VILLAINS sei ein zweites THE LAST KIND WORDS, lassen ‘Fate Stepped In’, ‘Resurrection Blvd.’ und ‘Pure Sincerity’ abwechselnd die Groove-, Rock- und Mosh-Säue fliegen.
Neben wenigen Schwachstellen wie dem Chorus-Totreiter ‘Bitter Pill’ werden einem einige Überraschungen bereitet: Seien es Offbeat-Hymnen (‘Back With A Vengeance’), Sympathiebekundungen zu traditionellen Metal-Gitarren (‘I’ve Been Sober’), Geschwindigkeitsdauerwechsel (‘Forgiveness Is A Six Gun’), Energiebomben (‘Teach Me To Whisper’), gezügelte Epik (‘It’s In The Cards’) oder niedere Instinkte weckende Southern Rot’n’Roller (‘Another Night In London’).
Einzig schade: Dez Fafaras Stimmumfang ist zwar leicht gewachsen, kann aber weiterhin nicht alle Gitarren- und Schlagzeug-Experimente adäquat erwidern. Dadurch bremst der Band-Boss eine noch größere Weiterentwicklung der südkalifornischen Schurken-Unterstützer aus.
Dominik Winter
Diese und viele weitere Rezensionen gibt es in der August-Ausgabe des METAL HAMMER.
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