Destruction DIABOLICAL

Thrash Metal , Napalm/Universal (13 Songs / VÖ: 8.4.)

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Durch dem Ausstieg von Gitarrist und Band-Mitbegründer Mike Sifringer Mitte 2021 haben Destruction das erste und letzte Mitglied verloren, das bis dato auf jedem Album der Thrash-Legende zu hören war. Im Fußball würde man von einem herben Substanzverlust sprechen. Und auch menschlich hinterlässt diese Entscheidung eine große Lücke. Aber Frontmann Schmier hält das Schiff mit eisernem Willen auf Kurs, hat mit dem gebürtigen Argentinier Martin Furia einen zweiten Sechssaiter an Bord geholt (der Schweizer Damir Eskic’ ist bereits seit 2019 dabei) und thrasht einfach weiter. DIABOLICAL überzeugt durch großartige Gitarrenarbeit und den Hymnencharakter vieler Songs. Das hämmernde Titelstück mit seinem Trademark-Riff, das eingängige und doch brutale ‘No Faith In Humanity’ (welch passender Titel in diesen Zeiten), die kurze, mit den Gitarren entfernt an Tankard erinnernde Thrash-Ohrfeige ‘Hope Dies Last’ oder das hektisch-zappelnde ‘Servant Of The Beast’ gehen sofort ins Blut und sortieren sich im Hirn quasi automatisch in das Regal mit der Aufschrift „Kommende Thrash-Klassiker“ ein.

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Wie auch schon auf dem Vorgänger BORN TO PERISH verzichten Destruction auf größere Experimente und überlange Kompositionen – die Songs kommen zwischen drei und vier Minuten ins Ziel. Genau das richtige Maß für dieses Genre. Das abschließende GBH-Cover ‘City Baby Attacked By Rats’ zeugt von Schmiers Punk-Vorliebe, bevor nach etwas mehr als 47 Minuten endgültig der Vorhang fällt. Unterm Strich ein von V.O. Pulver (Nervosa, Burning Witches) erneut großartig produziertes Thrash-Massaker, das zu den stärksten Veröffentlichungen der Süddeutschen seit dem Comeback von Schmier im Jahr 2000 zählt. Abgerundet wird das Werk von einem passenden Artwork des ungarischen Künstlers Gyula Havancsák (Brainstorm, Annihilator, Accept), das in diesen Tagen ebenfalls traurige Aktualität besitzt. Es gehört nicht viel Fantasie dazu, sich vorzustellen, dass dieses Album am Jahresende verdientermaßen die Spitzenpositionen der entsprechenden Polls besetzen wird.

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