Was diese Italiener auf ihren Scheiben anbieten, war noch nie leicht verdaulich. Das Quintett aus Mailand surft auch auf seinem mittlerweile fünften Werk auf einer Monsterwelle aus angeproggtem Metalcore. Wobei der progressive Geist der Band jetzt noch mehr Raum einzunehmen scheint. Das hat vermutlich mit der Zielsetzung von Destrage für THE CHOSEN ONE zu tun: keine Kompromisse, keine halbgaren Songs mehr. Quasi: All killer, no filler – vom eigenen Anspruch her. Daher haben die fünf Djentlemen lediglich acht Stücke aufs Album genommen; der Rest sei nicht zwingend genug gewesen.
🛒 THE CHOSEN ONE bei AmazonSänger Paolo Colavolpe und Co. spielen eine extrem reife und erwachsene Art von Progcore, bei der auch Hooklines (‘Hey, Stranger!’) und Nackenbrecher-Breakdowns (‘At The Cost Of Pleasure’) ihren Platz haben. Damit einher geht angenehmerweise der Verzicht auf allzu klebrige Synthies, wie man sie von Escape The Fate oder Enter Shikari kennt. Und wenn man meint, jetzt hätten sie alle Ideen verschleudert, hauen Destrage Hits wie ‘Mr. Bugman’ und Achterbahnfahrten wie ‘The Gifted One’ raus. Das alles macht THE CHOSEN ONE genauso beeindruckend wie fordernd.