Banger, die bevorzugt mit den Fregatten „Old School“, „Trve as fvck“ oder „Tradition“ durch die metallischen Gewässer schippern, kennen den Name Desaster schon seit geraumer Zeit als sicheren Heimathafen. Das, was andere machen, hat das Koblenzer Metal-Triumvirat noch nie auch nur die Bohne interessiert, und so schert sich das Quartett auch auf seinem siebten Album namens THE ARTS OF DESTRUCTION (heißer Favorit auf den besten Plattentitel 2012, übrigens) einen Dreck um Trends oder Erwartungen und zieht das eigene Ding eisenhart durch. Doch trotz aller Urgewalt schmeichelt eine gesteigerte Portion instrumentaler Raffinesse das Ohr des geneigten Hörers.
Merke: Man kann auch filigran auf die Fresse hauen. Auch kompositorisch wurde noch eine Schippe draufgelegt, abgesehen vom epischen ‘Possessed And Deflied’, kommen die vielseitigen Songs kompakt-knackig auf den Punkt und decken dabei grob gesagt das Spektrum zwischen der Ästhetik angeklirrter Schwarzkälte und Achtziger-Schrebergarten-Thrash ab, vielleicht insgesamt einen Hauch Midtempo-lastiger als noch in der Vergangenheit. Unterm Strich hat sich Deutschlands größte Underground-Kapelle spätestens mit diesem Album als völlig eigenständige, szeneübergreifende und vor allem ernstzunehmende Band etabliert. Hoch die Hörner!
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