Schöngeistige Musik machen Desaster nicht unbedingt. Aber, mal ehrlich: Wer erwartet das auch von einer Band, die sich mit Herz – und der Seele sowieso – den Satansknüppeleien und dem rücksichtslosen Gitarrengeschrammel von Rumpelsound-Veteranen wie Venom verschrieben hat? Auch die inzwischen achte Scheibe CHURCHES WITHOUT SAINTS führt die unheilige Tradition der Koblenzer fort. Und die heißt: Blasphemischer Volldampf voraus! Desaster verpassen auch als gestandene Truppe keine Möglichkeit, mächtig Krawall zu schlagen, malträtieren auf ‘Learn The Love Of Void’ in Hellhammer’scher Manier die Kessel oder flitzen auf ‘Failing Trinity’ in solch einer Höllengeschwindigkeit über die Saiten, dass man meinen könnte, Sodom würden sich auf ihre ungehobelten Anfangstage rückbesinnen.
🛒 CHURCHES WITHOUT SAINTS bei AmazonAuch in Midtempo-Stampfern wie dem namengebenden ‘Churches Without Saints’ lassen Desaster ob der Fuß-vom-Gaspedal-Nummer einen gewaltigen Nackenbrecher vom Stapel. Von klinischer Produktion selbstredend keine Spur. Es scheppert und klirrt an allen Enden – und das nicht zu knapp. Ganz so, wie es sich eben gehört. CHURCHES WITHOUT SAINTS versprüht in jeder Note die Ursuppe finsteren Thrash Metals, welchen Desaster maßgeblich mit aus der weihwasserlosen Taufe gehoben haben. Doch statt wie ihre Mitpioniere dem Satans-Image zu entsagen, bleiben Desaster beinhart in ihrer kultigen Spur. Daran ändert sich auch anno 2021 nichts!
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