Die deutschen Schwarzmetaller Der Weg Einer Freiheit haben es einmal mehr geschafft, düstere Emotionalität mit rasender Brutalität zu verbinden. Auch mit ihren ergreifenden deutschen Texten dringen sie tiefer als so manche Genre-Kollegen: Das Quartett aus dem Fränkischen beginnt sein viertes Album FINISTERRE mit einem Zitat aus Marlen Haushofers Roman ‘Die Wand’, was ein spannendes Setting kreiert und den Hörer sofort gefangennimmt.
Dieser durchläuft innerhalb der gut 45 Minuten ein Wechselbad der Gefühle: Während ‘Aufbruch’ einen Sturm entfesselt und den noch Nachdenklichen mitreißt, um ihn bald mit einer Prise Klargesang zu erden, zeigt sich ‘Ein letzter Tanz’ erst verhalten experimentell. Dann bricht auch hier harsch intonierte Bedrohlichkeit los und macht den 13-Minüter zu einer wütenden und zugleich tieftraurigen Erfahrung, die sich im Instrumental ‘Skepsis Part I’ fortsetzt. ‘Skepsis Part II’ bäumt sich apokalyptisch auf und leitet schließlich in den finalen, nicht minder grollenden Titel-Track über.
Dieser äußert mittig Erbarmen in Form einer geigend veredelten Instrumental-Passage, bringt die Reise schließlich instrumental-trübsinnig zu Ende und versiegelt FINISTERRE – ein überlegenes und gleichsam beunruhigendes Werk, das sich Gedanken macht und zu ebensolchen anregt.