Ich finde es immer bewundernswert, wenn eine Band in jungen Jahren beschließt, alle zukünftigen Werke durchzunummerieren, und das dann auch durchzieht. Es zeigt ein gewisses Ambitions-Level und mindestens die Absicht, den langen Band-Weg zu nehmen. Depravation aus Gießen haben 2012 mit der EP I: PRAEDICTVUM angefangen, rasch mit II: MALEDICTVM nachgelegt – und dann ziemlich das Tempo rausgenommen. Sechseinhalb Jahre und ein paar Split-Veröffentlichungen später liegt jetzt das zweite Album vor und zeigt bereits mit seiner reduzierten Schwarz-Weiß-Aufmachung, was uns erwartet: Crust-Ästhetik trifft schwarze Galle, sludgiger Sound-Brei spuckt hasserfüllte Kotzbrocken vor deine Füße…
🛒 III: ODOR MORTIS bei AmazonWas musikalische Finesse angeht, ist das Ambitions-Level überschaubar (wenngleich ODOR MORTIS nicht mehr ganz so primitiv ist wie etwa PRAEDICTVM), gepunktet wird hier ausschließlich über Intensität und Aggression. Bei mir weckt das immer mal wieder Erinnerungen an Coffinworm, lange Zeit eine meiner festen Größen, wenn das Leben mal wieder komplett gegen den Strich geht. Kein Album zum Liebgewinnen, aber es hat seine Qualitäten.