
Nach dem absolut fantastischen Intro, bestehend aus Rauschpfeifen- und Cembaloklängen, erwartet man eigentlich nur zwei Dinge: kauzigen Black Metal oder ulkigen Mittelalter Rock. Weit gefehlt! Denn was folgt, ist US-Power Metal der Extraklasse. Dabei darf man sich wirklich nicht von dem abgedroschenen Namen der Band abschrecken lassen – Demon Bitch kreieren eine eigene, musikalisch sämtliche metallische Traditionen verbindende Welt, die selbst den Ansprüchen des größten Gatekeeper-Connaisseurs entsprechen sollte. Die vokale Gewalt von Frontmann Logan bewegt sich zwischen Fates Warning, Helstar und Vicious Rumors und muss sich dabei keineswegs hinter diesen offensichtlichen Vorbildern verstecken. Instrumental dominiert eine leicht angethrashte Rifferei, die vor Komplexität nur so strotzt. In manchen Songs stecken drei oder vier verschiedene Riffs, die so perfekt miteinander verwoben sind, dass sie kaum auffallen. Verfeinert wird das ohnehin schon starke Gitarrengericht mit immer wieder überraschend auftretenden Neo Klassik-Soli. Abgerundet wird das Ganze durch eine spitzenmäßige Produktion – denn im Gegensatz zum Debüt, das in einem Keller aufgenommen wurde, setzen die jungen Amis auf eine warm klingende, perfekt abgemischte Aufnahme. Demon Bitch sind definitiv eine Kapelle, die man nicht nur im Auge behalten sollte, sondern muss.
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