Drei Jahre nach REVELATIONS OF CHAOS widmen sich Deathrite auf ihrem vierten Album dem Oberthema „Alpträume“. Passend dazu rumpeln die Kompositionen der Dresdener noch dunkler und hoffnungsloser aus den Membranen als zuvor. Roh, auf das Nötigste reduziert, mit dem Boss-HM2-Pedal in Dismember-/Entombed-Gedächtnisstellung und einer analogen Produktion im Rücken, verbreitet NIGHTMARE REIGNS Fäulnis und Verderben in Dosen. Deathrite predigen nach wie vor Neunziger-Lehren, interpretieren diese aber mit Bedacht auf Abwechslungsreichtum.
🛒 NIGHTMARES REIGN jetzt bei Amazon kaufenSo legt die Lead-Gitarre in Songs wie dem gespenstischen ‘When Nightmares Reign’ die Punk-Wurzeln der inzwischen zum Quintett angewachsenen Band frei, mutiert ‘Invoke Nocturnal Light’ unter morbiden Melodieführungen vom doomigen (Black Sabbath-)Auftakt zum crustigen Ausbruch, hackt ‘Demon Soul’ unbarmherzig voran, tritt ‘Devil’s Poison’ triolisch-treibend Arsch und hüllen schwarze Dissonanzen die Brutalität immer wieder in unheilvolle Schatten. Im neuneinhalbminütigen Höhepunkt ‘Temptation Calls’ lassen Deathrite zwischen Groll in Moll und Raserei dann mit ausgiebigen Twin-Gitarrenduellen sogar ihren NWOBHM-Einflüssen freien Lauf. NIGHTMARES REIGN erfindet das Old School-Rad zwar nicht neu, doch bereitet Bekanntes derart clever auf, dass Deathrites akustische Alpträume den realen Alptraum namens Leben für 44 Minuten vergessen lassen.