Metalcore aus dem Vereinigten Königreich ist derzeit die Triebfeder des Fortschritts. Während sich die klassischen US-Kollegen meist auf Lorbeeren der Nuller Jahre ausruhen, versuchen Bring Me The Horizon, While She Sleeps (mit Ab-strichen auch Asking Alexandria) und Co., auf die ein oder andere Weise aus dem starren Korsett auszubrechen.
Auch der Fünfer Death Remains geht diesen Weg. Unverkennbar ist das große Vorbild Steel City im Sound zu vernehmen: Sowohl While She Sleeps als auch Bring Me The Horizon sind offensichtliche Einflussfaktoren auf Songs wie ‘Rebuild’ oder ‘Pathways’, die wie gewohnt zwischen Klargesang und Shout-Vers wechseln. Doch das ist bei Weitem nicht alles: Im aggressiven ‘No Trace’ erinnert das harte Riffing an Architects oder die US-Größen August Burns Red. Die sanfte Power-Ballade ‘Soldier’ entfaltet in dieser Form zudem unerwartete Atmosphäre, die vor allem von starken Lead-Gitarren getragen wird. Natürlich bedeutet diese Verbindung nicht, dass die Londoner den Metalcore von Grund auf neu erfinden würden – Breakdowns und die bekannten Dynamikwechsel sind auch hier vorhanden.
Insgesamt klingen Songs wie ‘Futile Existence’ (mit schönem Klargitarren-Part) oder ‘Before The End’ (mit verzweifeltem Bring Me The Horizon-Screaming) angenehm modern, ohne sich zu weit von den Genre-Wurzeln zu entfernen. Sprich: Angst vor Trance-Elektronik muss hier niemand haben, lediglich nach Zahlen gemalt wird allerdings auch nicht!