Vollbedienung für Death Angel-Fans: Mit THE BAY CALLS FOR BLOOD – LIVE IN SAN FRANCISCO veröffentlichen die Thrasher ihr drittes Live-Album, das zehn in ihrer Heimat aufgenommene Stücke beinhaltet, darunter sieben Tracks des aktuellen Albums.
Live-Atmosphäre dringt in Form gelegentlicher„San Francisco!“-Rufe, einiger Ansagen von Mark Osegueda und Publikumsreaktionen immer wieder durch; die Sinnhaftigkeit lässt sich ob des geringen Mehrwerts trotzdem hinterfragen. Interessanter hingegen ist die zweieinhalbstündige Dokumentation namens A THRASHUMENTARY, die dem CD-Paket (nicht dem Vinyl!) beiliegt. Zusammen mit Regisseur Tommy Jones (Videohammer Studios) erzählen Death Angel detailliert ihre Geschichte und lassen dafür nicht nur Mitglieder zu Wort kommen, sondern auch alte Wegbegleiter, deren Kommentare durchgehend von Bildern und Konzertmitschnitten begleitet werden.
Die Bay Area als Heimat des Thrash steht leider nur kurz im Fokus; jüngere Fans dürfte jedoch der Einblick in die damalige Szene (Stichworte: Tapes, kein Internet) interessieren. Die überwundenen Hürden von der Teenagerband bis zum Debüt spielen ebenso eine Rolle wie der Unfall des langjährigen Drummers Andy Galeon, welcher 1991 die zehnjährige Absenz von Death Angel bedingte. Nach Stimmen zum Comeback gewährt der zweite Teil tief gehende Einblicke in den Umbau der Band, den Umgang mit Neumitgliedern, das Studioverhalten sowie Tournee-Highlights wie etwa die 70.000 Tons-Cruise.
Besonders interessant für Szenespezialisten: Die Einschätzung der Rolle von Death Angel durch andere Bands. Trotz solcher Boni wirkt die undergroundig gehaltene DVD unspektakulär und entpuppt sich aufgrund mangelnder Abwechslung als etwas langwierig: Sie folgt über weite Strecken der immer gleichen Abfolge von Film, Kommentaren und Musik im Hintergrund und arbeitet mit viel Liebe zum Detail, aber entsprechendem Zeitaufwand alles ab, was für Fans auch nur annähernd interessant sein könnte. Für eben diese ist A THRASHUMENTARY ein absolutes Muss – für Metaller, die Death Angel nur als eine von vielen Gruppen betrachten, wagt die Dokumentation zu wenig Weitblick über den Tellerrand hinaus.
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