„Tired of reruns in my head / tired of dancing with dead“ heißt es in ‘Reruns’, einem melodisch tänzelnden, treffsichere Twin-Gitarren-Leads auffahrenden Thin Lizzy-Lehrstück. Zeilen, die (partiell) auch als symptomatisch für das dritte Dead Lord-Album gelesen werden können: Wiederholungen und Geister der Classic Rock-Vergangenheit begegnen einem auch auf IN IGNORANCE WE TRUST zuhauf, etwaige Anachronismusvorwürfe entwaffnet die Band stur mit Selbstbewusstsein.
Dass bei den zehn neuen Stücken dennoch weder Langeweile noch Ermüdungserscheinungen aufkommen, ist Verdienst des soliden Songwritings, der Authentizität atmenden, analogen Produktion und eben der Überzeugung, mit der Dead Lord ihre Siebziger-Vision von Hard Rock unterbreiten. Gewöhnungsbedürftig bleibt der Gesang von Hakim Krim – zumindest immer dann, wenn der Sänger und Gitarrist an eine etwas zu nölige Ausgabe von Phil Lynott erinnert.
Für die Zukunft wünscht man sich von Dead Lord allerdings schon, dass sie ihren Retrobezugsrahmen noch ein bisschen weiter abstecken. Hier hat eine Band wie Horisont mit ihren letzten beiden Alben eine fortschrittlichere Vintage-Entwicklung an den Tag – und damit auch die schwedische Messlatte höher gelegt.