Eine genau definierte Stilbeschreibung für diese Australier zu finden, erweist sich als schwieriges Unterfangen, und das, obwohl sich Dead City Ruins nur auf dem Spielfeld des Rock austoben – aber das hat es in der Breite in sich. Siebziger-Einflüsse, Heavy-, Blues und Southern Rock, Rock’n’Roll: All das bietet NEVER SAY DIE, und mit Jake Wiffen einen Frontmann, dessen Stimme zwar markant-erdig klingt, der aber auch unvermittelt Schreie ausstoßen kann, die an Justin Hawkins (The Darkness) erinnern. Das Ganze verpackt Produzent James Lewis (unter anderem Arctic Monkeys) in einen Rahmen, der bezüglich des unentwegt nörgelnden Gitarren-Sounds, der Klangdichte und grundsätzlichen Schwere auch die Jungs von Black Sabbath zufriedenstellen würde.
Stilistisch steht im Vergleich zu DEAD CITY RUINS (2013) der Rock viel klarer im Fokus. Dead City Ruins werden von ihrer eigenen Begeisterung weggerissen. Das hat großen Charme, entbehrt aber mitunter sinnvoller Lösungen. NEVER SAY DIE tropft vor Adrenalin – ein bisschen mehr Ratio wäre hilfreich gewesen. Dass die Einflüsse der NWOBHM in den Hintergrund treten, ist ein wenig bedauerlich. Nicht, weil Dead City Ruins noch mehr Abwechslung guttäte (davon gibt es wie erwähnt reichlich) – die Metal-Melodien verpassten dieser Band Struktur. Und diese geht NEVER SAY DIE phasenweise ab.