Dafür, dass Darkfall schon seit über zwanzig Jahren bestehen, klingen sie überraschend modern. Das kann man ihnen – je nach Sichtweise – positiv oder negativ auslegen. Die Österreicher verstehen ganz sicher ihr Handwerk – Tracks wie ‘Deathcult Debauchery’ oder der Opener ‘Ride Through The Sky’ funktionieren zweifelsohne; leider heben sich diese aber auch in keiner Weise vom Melodic Death Metal-Einheitsbrei der letzten zehn Jahre ab und lassen AT THE END OF TIMES als eines von vielen soliden, jedoch wenig aussagekräftigen Alben dieser Gattung zurück.
Absoluter Ausreißer ist die Neufassung des 2001er-Tracks ‘Land Of No Return’ in Form von ‘Land Of No Return MMXVII’; diese sticht durch seine eingängigen Piano-Hooks im Chorus positiv heraus und ist mit Abstand die interessanteste Nummer der Scheibe. Hier drängt sich jedoch leider die Frage auf, was es über ein Album aussagt, wenn dessen Höhepunkt die Neuverwertung alter Erfolge ist.