Bei Bands, die schon so lange dabei sind, würde man denken, sie wirkten nach den Jahren etwas aus der Zeit gefallen. Bei Dark Millennium ist bizarrerweise das Gegenteil der Fall: Was wohl daran liegt, dass man früher das Gefühl hatte, sie wären „irgendwie anders“. Und genau das ist jetzt State of the art, sozusagen. Dieses Gefühl, nie zu wissen, was als Nächstes kommt. Sich eben nicht festzulegen auf eine Ausdrucksform, Stilrichtung… Und dabei bildet ACID RIVER keine Ausnahme, wohl auch aufgrund der Rückbesinnung der Band auf die traditionelle Arbeitsweise bei den Aufnahmen. Das variantenreiche Resultat: Mal prog-rocken die deutschen Veteranen astrein (‘Threshold’), nur um dann in flirrenden Frühneunziger-Death überzugehen.
🛒 ACID RIVER bei AmazonAufgrund der prägnanten, herrlich kotzigen Vocals von Christian Mertens ist das Ganze natürlich stets brachial in der Grundausrichtung, aber eben nie ohne eine zusätzliche Note (die melancholisch, aber auch zornig oder resigniert sein kann). Das ist sicher nicht jedermanns Sache, und zugegebenermaßen braucht man für ACID RIVER auch eine Affinität zum klassischen Stoff, aber der Liebhaberwert ist nicht von der Hand zu weisen.
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