Glenn Danzig braucht für alles ein bisschen länger. Allein auf die letztjährige Misfits-Reunion haben die Fans geschlagene 33 Jahre gewartet. Dagegen sind sieben Jahre für ein neues Album ein Witz, zumal Danzig in der Zwischenzeit immer mal wieder von sich reden machte. Sei es ein Comic-Projekt, ein Cover-Album oder der Rechtsstreit um die bereits genannten Misfits.
Abgehakt, denn jetzt endlich erscheint BLACK LADEN CROWN, und nach dem ersten Hördurchgang mag man typisches Danzig-Material erkennen, doch zwischen den Riffs hört man, dass der Großmeister der schwarzen Töne ganz schön mit der Gegenwart zu kämpfen hat. Riffs schleichen etwas antriebslos voran, die Soli sind Qualitätsware von der Stange, und Glenn sprechsingt sich durch die Songs, immer wieder mit kongenialen gutturalen Zaubertricks wie aus den famosen Danzig-Anfangszeiten.
BLACK LADEN CROWN glänzt mit einem schönen Neunziger-Sound-Gewand, manchmal etwas zu lautem Gesang, aber Danzig-Fanboys wie mir gefällt das Gesamtpaket, das Neueinsteiger jedoch abschrecken wird. Und eines muss sich Glenn eingestehen, und das ist auch nicht schlimm: Er wird alt. Dagegen helfen auch die plastösen großbusigen Partnerinnen auf dem Cover und den Promo-Fotos nicht.