
Mit TRØST (Dänisch für „Trost“) veröffentlichen die dänischen Progressive-Rocker Danefae ihr zweites Studioalbum nach TRO (2022). Das Quartett um Frontfrau und Panistin Anne Olesen webt einen zarten, aber dennoch dichten Klangteppich aus heimischen Mythen, nördlichen Klangbildern und vereinzelten Eruptionen, der den Hörer zum Verweilen einlädt. Die Atmosphäre erinnert an die Sphärenhaftigkeit von Tori Amos, gepaart mit einem Hauch progressiver Härte. Anstatt wippendem Knie herrscht eher meditative Trance vor. Es scheint fast so, als würden Danefae bewusst auf die großen Hooklines verzichten. Hier merkt man den musiktheoretischen Hintergrund der Protagonisten, denn die Dänen mögen es subtil. Obwohl die Klangwelten von TRØST einnehmend sind, fehlt dem Album oft der entscheidende Biss und Nachdruck. Die Gesangslinien geben den Kurs nur vage vor, was zum Konzept passt, aber auch dazu führt, dass einige Tracks nicht die erhoffte griffige Dynamik entwickeln. Ein Album wie ein Traum – wunderschön, aber (noch) zu flüchtig.
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