Dagoba sind für mich ein Versprechen, das über die Jahre hinweg nicht hundertprozentig eingelöst wurde. Speziell nach dem fantastischen zweiten Album WHAT HELL IS ABOUT von 2006, das in einem exzellenten Mix aus modernem Thrash (Machine Head), Ballerorgien (Fear Factory) und todesmetallischer Epik über einen hinwegbretterte, dachte man, dass dem dynamischen französischen Quartett die Zukunft gehören könnte.
Doch Dagoba konnten die Gunst der Stunde nicht nutzen und verzettelten sich auf den kommenden Scheiben in industriellen Anleihen und kreativen Ausflügen, welche den Kerngedanken ihres Sounds beschädigten. Umso schöner ist es zu sehen (und hören), dass die Franzosen auf ihrer neuen Scheibe wieder zurück zum originären Songwriting gefunden haben, wenngleich BLACK NOVA nicht diese unwiderstehliche Schärfe des erwähnten Zweitwerks verkörpert.
Die auf zwei Positionen veränderten Dagoba gehen 2017 mit ihren Song-Ideen behutsamer um, gewähren den Riffs wieder mehr Freiheiten und klingen nach einer modernen Metal-Band, der es letztlich stets um den alles auflösenden Chorus geht. Einige Samples sind zwar immer noch zu präsent, aber BLACK NOVA löst zumindest teilweise das ein, was WHAT HELL IS ABOUT einst prophezeite. Auf gewisse Weise somit ein (gelungenes) Comeback.