Dass D-A-D am 11.11. ihr elftes Studioalbum veröffentlichen, passt zum seit jeher etwas schrägen Humor der Band mit den unzähligen Schreibweisen. Dass der Titel jenes Album dann auch noch in kryptisierter Schreibweise auf ihre Namensurfassung anspielt, ebenso.
Nur verhält es sich mit D-A-D-Alben seit geraumer Zeit ein bisschen wie bei den Manic Street Preachers oder Pearl Jam: Jede neue Veröffentlichung hat qualitative Mindeststandards, die die Fananforderung erfüllen, doch der rechte neue Kracher bleibt zumindest bei D-A-D aus. Denn während die Manics mit Postcards from a Young Man (2010) und Pearl Jam mit BACKSPACER (2009) unlängst beachtlich an frühere Großtaten anschließen konnten, ist auch DIC.NII.LAN.DAFT.ERD.ARK kein neues NO FUEL LEFT FOR THE PILGRIMS oder Riskinʼ It All.
Dabei gibt es hier durchaus ein paar schöne Songs zu entdecken. ‘Breakin Them Heart By Heart’ zum Beispiel ist ein toller, typischer D-A-D-Midtempo-Melodiker. Oder noch besser das Hook-Fest ‘Fast On Wheels’, welches mit flockigem Crunch-Gitarrensound sogar ernsthaft an spätere Pearl Jam erinnert. Leider halten die Dänen diesen Ohrwurm-Standard und eine Rock-Homogenität nicht durchgängig aufrecht, wildern gar wieder in knarzigen HELPYOURSELFISH-Gewässern (‘The End’) und verkaufen sich bei manchen Nummern trotz guten Ansätzen einfach unter Wert.
Der Fan wird zwar zufrieden gestellt, aber das große Aufhorchen wird damit nicht stattfinden.
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