Bei Crystal Ball bin ich mir nie sicher, ob das Ganze in den Melodic Metal- oder Hard Rock-Bereich gehört. Wahrscheinlich stellt genau dieses Spannungsfeld einen elementaren Eckpfeiler der Schweizer dar, die mit DÉJÀ-VOODOO bereits ihr neuntes Album vorlegen.
Wir haben es also mit Veteranen zu tun, die sich auch dieses Mal wieder stil-sicher zwischen die vielzitierten Stühle setzen. Zumindest hinsichtlich der Kreativität. Der (viel zu klinische) Drumsound geht gar nicht. Ich kann auch nicht behaupten, dass mich jede Song-Idee aus den Schuhen bläst, aber auf der anderen Seite gibt es auch keinen einzigen Ausreißer nach richtig weit unten (wenn man jetzt mal den kiloweise Schmalz von der abschließenden Ballade ‘To Be With You Once More’ abserviert). Das hat alles Hand und Fuß, Sinn und Verstand, ähnelt sich aber in der Anlage leider sehr.
Wer sich mal verskippt, wird es in den ersten Sekunden kaum bemerken. Da hätten stakkatohafte Riffs wie in ‘To Freedom And Progress’, das zudem mit seiner leicht orientalischen Ausrichtung wunderbare Kontrapunkte setzt, gutgetan. DÉJÀ-VOODOO ist ein großer, qualitativ guter Fluss, in dem sich diejenigen Hörer bereitwillig aufhalten werden, die Wendungen nichts abgewinnen können, sondern auf Kontinuität Wert legen.