Es liegt in der Natur des Progressive Rock, dass auf einem Album stilistisch die unterschiedlichsten Komponenten auf den Hörer einprasseln können. Ein bisschen verwundert das butterweiche Intro im Opener, das an einen Mix aus ‘Drei Haselnüsse für Aschenbrödel’ und Enya erinnert, dann aber schon. Vorteil: Man macht sich im weiteren Verlauf auf einiges gefasst, was sich auf dem dritten Cryptex-Album abspielen könnte. Das ist auch absolut notwendig. Denn das norddeutsche Trio feuert ganze Salven von Ideen ab, die sich jedoch überwiegend im moderaten Härtegrad abspielen.
🛒 ONCE UPON A TIME bei AmazonWer Riff-Feuerwerke sucht, wird sich auf ONCE UPON A TIME überwiegend verwundert die Ohren reiben. Die Keyboards spielen die Hauptrolle, die Attacken sind rar, aber als geschickte Kontrapunkte gesetzt. In einem derart melodischen Umfeld steht die Stimme zwangsläufig im Zentrum. Und dort verlieren die Lieder an Ausdrucksstärke. Der Gesang von Band-Gründer, Frontmann und Keyboarder Simon Moskon fällt zwar vielseitig aus, schlägt aber mitunter auch mal Kapriolen, die nicht Song-dienlich ausfallen. Etwas mehr Griffigkeit wäre an dieser Position künftig absolut vonnöten, um das Material schlüssiger zu gestalten. Die Freigeistigkeit benötigt in diesem Fall ein paar Zügel.
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