In den ersten 55 Sekunden ist noch alles gut. Da entwickelt das filmische Intro einen gewissen Spannungsbogen aus der Gruft. Was dann folgt, ist auch tatsächlich zum Fürchten, allerdings nicht wie beabsichtigt. Speziell der „Gesang“ macht mich fertig. Dieser wirkt wahlweise gehetzt, gebalzt, gedrungen oder einfach nur gestresst. Irgendwie muss ich immer an die Hexe aus ‘Hänsel und Gretel’ denken. Und zwar in dem Moment, als sie im Ofen eingeschlossen wird. „Da fing sie an zu heulen, ganz grauselich.“ Das ist umso bedauerlicher, als dass die Musik tatsächlich Potenzial besitzt.
🛒 ECHOES OF THE SOUL bei AmazonSpeziell die Solo-Passagen, in denen Crypta die blutenden Gedärme verlassen und epischere Folterwerkzeuge aus der alten Metal-Schule nutzen, ragen auf ECHOES OF THE SOUL qualitativ heraus. Bitte mehr davon! Auch die Produktion würde ich zu den Pluspunkten dieser Scheibe zählen. Ansonsten gibt es viel zu tun: hinsichtlich der Dynamik, der Struktur, des erwähnten Mikrogemetzels. In einem Punkt muss ich meiner Vorrednerin aber absolut recht geben: „Luft nach oben“ ist hier definitiv.
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