Crucifyre müssten eigentlich Rumpelfyre heißen. Warum? Weil das dritte Album der Stockholmer an allen Ecken und Enden scheppert: Von schlichten Kompositionen bis zu – obwohl im Baggpipe Studio (ABBA, Lady Gaga) gemischt – Kerkerklang verströmt POST VOLCANIC BLACK authentische Achtziger-Fäulnis. Crucifyre arrangieren unter der Metal-Dachmarke räudig-spielfreudig, ohne sich auf ein bestimmtes Genre zu beschränken:
Das Titelstück pendelt sich mit Slayer-Riffs und garstig-schrägem Lee Dorian-Gedächtnisgesang zwischen Thrash, Death und Doom ein, ‘Thrashing With Violence’ macht seinem Namen mit Exodus-Soli ebenso alle Ehre wie der Pentagram-Gruß ‘Copenhagen In The Seventies’, während ‘War Chylde’ auch als ‘War Pigs’ durchginge. Und: Wenn Neuzugang Karl Buhre seine Klarstimme auspackt, sind durchaus sogar folkig-schwarze Bathory-Schattierungen drin (‘200 Divisions’).
Im Volltreffer ‘Mother’s Superior Eyes’ verweben die Sechssaiter beispielsweise traditionellen Heavy Metal-Galopp der Sorte Thin Lizzy mit Death-/Thrash-Sperrfeuer und legen eine hochprozentige Turbonegro-Schicht über das Ganze. Dank zahlreicher Querver- und einer altmodischen Herangehensweise bietet POST VOLCANIC BLACK viel alten Wein in neuen Schläuchen. Aber eben auch eine verdammt gute Rumpelzeit!