
Finnland ist nun wahrlich kein Dorf, aber viele der fünf Millionen Einwohner haben schon gemeinsam in einer Band gespielt. Crownshift ist der neueste Zusammenschluss von Musikern, die sich von woanders kennen und die man kennt. Der größte gemeinsame Nenner: Norther. Gleich drei der vier Crownshift-Mitglieder waren (neben Nightwish, Wintersun und Finntroll) bei den Children Of Bodom-Adepten aktiv, Gitarrist Daniel Freyberg zuletzt gar bei den Originalen und deren Nachfolger Bodom After Midnight. Damit ist klar, wohin die Reise geht: Fortwährend tun sich Aha- und Kennichdoch-Momente auf; etwa, wenn in ‘Stellar Halo’ gemeinsame Keyboard- und Riff-Salven in Wut-Attacken münden, ‘If You Dare’ atmosphärisch dicht und angriffslustig an ‘Hate Me!’ (FOLLOW THE REAPER) erinnert oder ‘The Devil’s Drug’ einen wiederaufgebratenen ‘Sixpounder’ (HATE CREW DEATHROLL) serviert – wenngleich mit etwas weniger Pfund und variablerem Gesang: Tommy Tuovinen (Mygrain) spuckt nicht nur Galle, sondern wechselt auch stets zum Klargesang.
🛒 CROWNSHIFT bei AmazonDas grenzt Crownshift deutlich von Alexi Laihos Band ab und stößt sie in Richtung Modern- und Alternative Metal (‘A World Beyond Reach’). Progressive Züge (‘Rule The Show’ erinnert stellenweise an Devin Townsend, ‘To The Other Side’ sprengt die Zehnminutengrenze, und das leider nur instrumentale ‘Mirage’ bezaubert) sorgen für Abwechslung und Dynamik – allerdings tendiert manch ein Song auch dazu, nach starkem Beginn auszufransen statt bis zum Ende mitzureißen. Wenn sich Crownshift auf ihre Stärken besinnen, könnte bald ein neues Nordlicht strahlen.
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