Projekte bei denen Vintersorg (u.a. Borknagar) die Finger mit im Spiel hat, haben von vornherein eine klare Stilrichtung. Allerdings ist sein Name kein Garant für geniale Outputs. ENTERPRISE jedenfalls hinterlässt einen zwiespältigen Eindruck.
Nimmt man die Songs für sich, zeigen sie alle typische Muster und können durchaus überzeugen. Die Zutaten sind bekannt: Zwei Borknagar-Masterminds, jede Menge Keyboards und eine Mischung aus Black- und Progressive Metal. Der Eingangs-Song ‘Diamond Skies’ zum Beispiel schafft es, eine angenehm reale Atmosphäre zu schaffen, nicht zuletzt durch eine wunderschöne Melodieführung von Keyboard und Vocals. Doch schon danach leidet bei fast jedem Song von ENTERPRISE die Atmosphäre unter dem leidig erzwungenen Growl- Clean- Wechsel und dem Versuch, auf Biegen und Brechen möglichst nach einer Art „progressivem Soundtrack“ zu klingen.
Die Hoffnung, die zu Anfang aufkeimt, wird trotz einiger Lichtblicke im Laufe des Albums, mehr und mehr zerstört. Am Ende der knapp 50 Minuten ist man enttäuscht über so viel ungenutztes Potential. Wenn man Progressive- und Black Metal mag, sollte man sich wohl weiterhin eher an Enslaved halten.
Saskia Annen
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