
Das Line-up beim Wacken setzt sich aus vielen Hochkarätern und ebenso vielen okayen Kapellen zusammen. Crimfall zählen zu Letzteren, zur Kaste der Füllsel. In Ansätzen macht auch Studiowerk Nummer drei durchaus Laune, der stimmungs- sowie schwungvolle Aufgalopp in ‘The Last Of Stands’ zum Beispiel. Die fünf Finnen packen eine Menge in ihre Songs – Orchesterbombast, die Growls von Mikko Häkkinen, eine arabisch anmutende Instrumentalmelodie am Anfang von ‘Mother Of Unbelievers‘, ein altehrwürdiges Wikinger-Traditional in ‘Wayward Verities’. Das ist alles nicht zu verachten, besonders der Klargesang von Helena Haaparanta thront über allem (unter anderen ‘Far From Any Fate’, ‘Dawn Without A Sun’ sowie ‘Song Of The Mourn’).
Wenngleich die Garnierung einiges verspricht, scheint irgendetwas zu fehlen, um das Paket abzurunden. Hat man sich durch all die Schichten gekämpft, wird klar: Es mangelt an der Basis – die Kompositionen sind zu beliebig. Nichtsdestotrotz reicht das prunkvolle Angebot auf AMAIN allemal für einen Slot auf einer der zahlreichen Bühnen des Wacken Open Air. Vielleicht belehren Crimfall mich ja 2018 auf dem Acker eines Besseren..