Count Raven MAMMONS WAR Review

teilen
twittern
mailen
teilen
von

Es war anno 1993, als die Doomster von Count Raven mit HIGH ON INFINITY einen unsterblichen Genre-Klassiker hinlegten. Nach langer Pause ist die Band mit neuer Besetzung (vom klassischen Line-up ist nur noch Frontmann Dan „Fodde“ Fondelius an Bord) und neuem Album wieder da. Da ist zunächst mal Skepsis angebracht, denn bei einer 99,9 Prozent Sinnlosigkeitsquote aller Reunions musste man auch bei MAMMONS WAR vom Schlimmsten ausgehen. Bedenken, die gleich der Opener „Poltergeist“ mit einem mächtigen Prankenhieb vom Tisch fegt. Was für ein Riff, was für ein Song! Count Raven haben tatsächlich nichts verlernt, die Gitarrenarbeit bricht immer noch zuverlässig jeden Nacken, die Texte sind naiv-berührend wie eh und je (bei „To Love, Wherever You Are“ weiß man nicht, ob man lachen oder weinen soll) und Fodde klingt immer noch wie ein Ozzy Osbourne, der Gesangsunterricht genommen hat.

Genau das ist der Stoff der beweist, dass es ein Leben nach Black Sabbath MK I gibt, wobei Tony Iommi in seiner Madman-Phase keinen besseren Song geschrieben hat, als beispielsweise jetzt vorliegendes „Nashira“. Klingt vielleicht wie ein Sakrileg, ist aber so, kultiges Ahnengedenken hin oder her.

Wären da nicht die beiden Keyboard-Tracks „Mammons War“ und „Increasing Deserts“: Kompositorisch sind sie zwar genau so grandios wie der Rest des Albums, eingespielt wurden sie jedoch offensichtlich auf billigsten Bontempi-Blechbüchsen, die albtraumhafte Reminiszenzen an Crematory aufkommen lassen. Das ändert aber nichts daran, dass MAMMONS WAR nach dem Alice In Chains Comeback die zweite geglückte Wiedergeburt einer 90er-Legende in diesem Jahr ist.

Wolfgang Kuhn


ÄHNLICHE KRITIKEN

Metal: Hellsinger

DOOM Eternal (PC, Xbox One, PS4)

Der DOOM-Slayer ist zurück und muss die Erde von Dämonen und anderen Ausgeburten der Hölle befreien. Dass das jede Menge...

Pallbearer :: HEARTLESS


ÄHNLICHE ARTIKEL

Zocker-Rocker: Brandon Zackey

Enterprise Earth-Schlagzeuger Brandon Zackey versteht sich nicht nur aufs Draufhauen im Takt, sondern entpuppt sich auch als versierter Zocker-Rocker.

Die besten Doom-/Stoner-/Sludge-Alben 2023

Den kompletten ultimativen Jahresrockblick gibt es brandheiß und druckfrisch in der aktuellen METAL HAMMER-Januarausgabe!

Melvins: Buzz Osborne redet über das Vermächtnis der Band

Dass die Musik der Melvins eher ungewöhnlich ist, ist keine Frage. Nun sprach Buzz Osborne über die Gründe dafür.

teilen
twittern
mailen
teilen
Stryper: Michael Sweet wünscht sich Ozzy als Laudator

Dass Stryper überzeugte Christen sind, ist nichts Neues. Vor allem Frontmann Michael Sweet fällt recht häufig mit kontroversen Äußerungen fundamentalistsicher Natur auf. Umso überraschender sind die Aussagen, die er kürzlich in einem Radio-Interview mit 104.5 The Pick getroffen hat. Auf die Frage, wer die Lobrede halten solle, für den Fall, dass Stryper irgendwann in die Rock And Roll Hall Of Fame aufgenommen werden, meinte Sweet: „Ich würde etwas wirklich anderes und Kontroverses lieben. Zum Beispiel, so Gott will, jemanden wie Ozzy Osbourne , wenn er lange genug hier ist. Ich meine, es wäre einfach anders. Oder Rob Halford. Er ist…
Weiterlesen
Zur Startseite