Corvus Corax CANTUS BURANUS II Review

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Anno 2005 schufen Corvus Corax mit ihrer CARMINA BURANA Vertonung ein Werk, das in der hiesigen Szene für Aufregung sorgte und zugleich eine enorm hohe Messlatte für klassische Musikprojekte setzte. Von dem Erfolg bestärkt, haben sich die Berliner Musiker wieder ins Studio eingeschlossen und veröffentlichen nun mit CANTUS BURANUS II die Fortsetzung der Vertonung.

Unterstützt vom Babelsberger Filmorchester, dem Passionata Chor Berlin und 2 Solisten hat die Band diesmal wieder aus den Vollen geschöpft und fast 90 Minuten geballte Musik auf den Tonträger gebannt. Zwei Welten treffen aufeinander, wenn sich das Instrumentarium Corvus Corax mit dem Orchester verbindet und der Chor alles mit einer gewaltigen Prise Bombast würzt.
Das Ergebnis ist alles andere, als konventionelle Klassik – dafür hat die Spielmannsmusik einen zu großen Anteil in den Kompositionen, was jedem Stück den richtigen Glanz verleiht und zum Tanz auffordert.

Manchmal kommt das Gefühl auf, Filmmusik eines Heldenepos zu hören – doch spätestens beim Einsatz von Trommel und Dudelsack weiß man, dass das hier anders ist. Anders, aber verdammt gut.

Auch textlich sind sich Corvus Corax relativ treu geblieben. Bereits im Teil I wurden die Trinklieder aus der CARMINA BURANA heraus gesucht. Im zweiten Teil hat man den Weg der Sünde und der weltlichen Genüsse fortgesetzt und nebenbei auch mit ‘Custodes Sunt Raptores’ etwas Sozialkritik eingebaut.

Ein Meisterwerk der Musik ist bei all dem herausgekommen, das durch seine ganz persönliche Note quer durch die Szenen Staub aufwirbeln wird.

Birger Treimer


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