Vor mehr als zehn Jahren als geistige Nachfolger von Nevermore ins Rennen gegangen, war Communic nie der ganz große Durchbruch vergönnt; trotz anfänglicher Durchstartererfolge (darunter ein METAL HAMMER-Soundcheck-Sieg) blieb es beim Liebhaberthema und bremsten private Schicksalsschläge die Norweger aus, die sie im selbst für ihre Verhältnisse düsteren THE BOTTOM DEEP verarbeiteten. Sechs Jahre und ein Label-Wechsel später ist es eine Freude, die unverkennbaren Riffs und vertraute Stimme von Oddleif Stensland zu vernehmen – mal eindringlich, mal schwelgend, mal sirenenhaft.
Das konstante Line-up steht auch für konstante Qualität, denn die neun Songs (sechs davon bilden jeweils ein Paar) sind für Fans von progressivem Power- und Thrash Metal großteils echte Kleinode. Abrupte Rhythmus- und Stimmungswechsel werden immer wieder song-dienlich durch filigrane Soli und messerscharfe Riffs aufgefangen und kulminieren in melancholischen sowie einnehmenden Melodien. Beispielhaft dafür stehen der zweiteilige Opener ‘Pulse Of The Earth’ oder ‘The Claws Of The Sea (Part 1 – Journey Into The Source)’, die nicht nur im Song-Titel abgehoben scheinen, während das bodennäher gebaute ‘Moondance’ mit fragilen Klängen einen Bogen zu den Höhepunkten der früheren Alben spannt.
Wo ‘Where History Lives’ stellenweise etwas zu süßlich geraten ist, überrascht ‘Black Flag Of Hate’ mit seinem Bass-Intro und anschließender Thrash-Attacke, um bald getragener und düsterer in einem intensiven Refrain zu münden. An die ganz großen, zwingenden Momente ihrer ersten beiden Alben reichen Communic jedoch nur selten heran, was die Musikalität und Macht von WHERE ECHOES GATHER allerdings nicht schmälern kann.