Dass Coheed And Cambria auf ihrem achten Album einmal ihr bewährtes Konzept verlassen und eine Platte völlig losgelöst von ihrer fortwährend verwirrenderen Science-Fiction-Saga um das The Amory Wars-Universum machen würden, überrascht nicht nur aufgrund der neuen Realitätsperspektive.
Auch musikalisch ist das erste weltlich inspirierte Album der Band um Sänger Claudio Sanchez, der aus persönlicher Perspektive All gegen Alltag tauscht und damit Themen wie Vaterschaft zur Sprache bringt, von hoher Emotionalität geprägt. Noch stärker als zuvor bilden My Chemical Romance und späte AFI nunmehr den klanglichen Referenzpunkt und sind angeproggter Achtziger-Wave, Glam und Power Pop die begleitenden Leitfäden zur lyrischen Läuterung. Dies gelingt über weite Strecken gut, vor allem im introspektiv reduzierten ‘Young Love’, aber auch in solch saftigen Stücken wie ‘You Got Spirit, Kid’.
Inwieweit dieser Exkurs von der originären interstellaren Umlaufbahn nun eine zukunftsweisende Neuorientierung der Band einläutet, bleibt spekulativ. Fest steht, dass man auch den deutlich geerdeteren Coheed And Cambria gerne zuhört.
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