Einsame, staubige Straßen in der Ödnis der US-amerikanischen Weite, aus dem Autoradio dröhnen knisternd Blues, Rock, Roots-Sounds sowie Funk-Versatzstücke, und nicht nur der gelegentliche Schluck Feuerwasser führt zu versponnenen Fieberträumen, die von Pop-kulturellen Referenzen, kolloquialem Amerikanisch, historischen wie fiktionalen Figuren sowie filmreif erzählten Szenarien bevölkert werden. Willkommen in der Welt von Clutch, dem seit 27 Jahren aktiven und konsistenten Kultquartett aus Frederick, Maryland.
Gibt sich deren inzwischen zwölftes Album musikalisch (und im Vergleich zum exzellenten, experimentierfreudigen und atmosphärisch dichten Vorgänger PSYCHIC WARFARE) vielleicht etwas konventioneller, können solch abgefahrene Knüller wie die pulsierende Politzirkussatire ‘How To Shake Hands’, das mit hämmerndem Boogie-Piano aufwartende ‘Vision Quest’ oder das Blues-Balladentum mit psychedelischer Batik-Koda verquickende ‘Emily Dickinson’ weiterhin nur aus der Feder dieser Band stammen. Allein Sänger Neil Fallons unvergleichlicher, mit literarischen Qualitäten ausgestatteter Lyrik in seinen neuesten eloquenten Erzählungen aus dem BOOK OF BAD DECISIONS zu lauschen, ist spannender als jedes Dan Brown-Hörbuch und vor allem eines: Immer eine gute Entscheidung.
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