Inhaltlich ist das dritte Album der Amerikaner als philosophischer Space-Western angelegt, bei dem Asteroidenbergbau und Troubadurtum gleichermaßen zur Geltung kommen. Klingt komplizierter, als es ist, denn rein musikalisch gestaltet sich die Albumpremiere für den neuen Drummer und Mitsänger Tim Remis als atmosphärisches Abenteuer zwischen Post Rock und Shoegaze-Science-Fiction. Vermutet man im Zuge des Openers ‘Lost Meaning’ noch, dass sich Michael Stipe in der Proberaumtür geirrt habe und plötzlich bei Dinosaur Jr. gelandet sei, erschaffen Cloakroom an anderen Stellen gekonnt eine Art von Angelo Badalamenti-Rock-Vibe.
🛒 DISSOLUTION WAVE bei AmazonIn solch einen Lynch-Kosmos passen dann auch perfekt die ruhigen und (mit Abstand) besten Stücke des Albums (‘A Force At Play’, ‘Lambspring’ und ‘Doubts’), die zuweilen Cactus Blossoms-verbunden Harmonie- und Twang-Triumphe im Geist der Everly Brothers auf den Plan rufen. Dass im finalen ‘Dissembler’ gar der Kunstgriff eines Entschleunigungseffekts zum Einsatz kommt und die Platte zum Ausklang in eine mantrahaft beruhigende, um sich selbst kreisende Umlaufbahn geschickt wird, ist nicht minder sympathisch.
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