Immerhin fünf Jahre hat es gedauert, bis Chthonic einen Nachfolger zu BÚ-TIK fertigstellen konnten. Nicht ganz unschuldig an dieser langen Zeitspanne dürften Bandleader/Sänger Freddy Lims politische Pflichten gewesen sein, da er seit einiger Zeit als Abgeordneter der von ihm gegründeten Oppositionspartei in Taiwan arbeitet. Die Arbeit an BATTLEFIELDS OF ASURA mag das verzögert, aber letztendlich nicht gestört haben, denn das Album wirkt durchaus wie eine konsequente Fortsetzung der letzten Scheibe.
Inhaltlich stellt es einen Prolog zum bisherigen thematischen Schaffen dar, wobei jeder Song die Werte und Geschichte einer anderen taiwanesischen Gottheit umschreibt. Stilistisch bleibt die Band ihrer bisherigen Linie treu, wobei anzumerken ist, dass jedes Album auch Veränderung mit sich brachte. Aber auch BATTLEFIELDS OF ASURA zeigt die ein oder andere Ähnlichkeit zu Bands wie Cradle Of Filth, Carach Angren, Sigh oder Turisas. Auffällig ist, dass traditionelle Melodien mehr in den Hintergrund beziehungsweise weniger von einem dominanten Instrument wie der Erhu, einer zweiseitigen Laute, getragen werden. Stattdessen drängen sich die flächigen Keyboard-Teppiche etwas penetranter als früher in den Vordergrund. Geschmackssache!
Chthonic klingen aber nach wie vor eigenständig genug, um sich von der europäischen Szene abzuheben, und objektiv gesehen gibt es qualitativ nichts zu bemängeln. Dennoch, und das darf man je nach Vorliebe als zwiespältige Angelegenheit betrachten: Im direkten Vergleich zum Vorgänger ist BATTLEFIELDS OF ASURA etwas weniger farbenprächtig und exotisch, dafür jedoch eingängiger ausgefallen.