Einst haben sie die moderne Metal-Generation als Tempomacher im Gegenwind nach vorne gebracht, mittlerweile sind Chimaira vom Peloton (um mal in Tour De France-Vergleichen zu bleiben) geschluckt worden und weit nach hinten gerutscht. Teils aus eigenem Verschulden (nicht immer sympathischer Umgang mit den Fans), teils aus stilistischen Gründen (einerseits zu progressiv, andererseits zu thrashig für Breakdown-Jünger). Doch musikalisch machen die Amis weiter alles richtig: THE AGE OF HELL ist ein Paradebeispiel dafür, wie man Achtziger Jahre-Metallica in die Neuzeit übersetzt. Das hat Schmiss, das hat Technik, das hat Hits und Härte.
Angefangen vom feisten Opener und Titelsong über das Industrial-artige ‘Clockwork’ dem torkelnden Monster ‘Losing My Mind’, dem Machine Head-Ableger ‘Year Of The Snake’ und der Atmo-Nummer ‘Beyond The Grave’ bis hin zum Überhit ‘Time Is Running Out’, den wohl geschmeidigsten Song, den Chimaira in ihrer Karriere jemals geschrieben haben. Ausfälle? Fast Fehlanzeige. Höchstnote? Nah dran. Auf alle Fälle ein Kandidat für das gelbe Trikot bzw. die Jahrescharts.
THE AGE OF HELL ist pures Doping für moderne Metaller, die klassische Wurzeln schätzen und sollte Chimaira endlich wieder nach vorne katapultieren. Dass die Band dieses Album nur als Rumpftruppe einspielte (drei von sechs Bandmitgliedern quittierten vorm Studiobesuch den Dienst) ist umso höher zu bewerten.
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