Chelsea Wolfe hat sich noch nie mit Genre-Grenzen aufgehalten. In ihren dräuenden Songs steht zartes Hauchen neben pulsierender Elektronik und Doom-Riffs. Nach dem folkigeren BIRTH OF VIOLENCE (2019) und der Härte von HISS SPUN (2017) folgt nun die Synthese aller Wolfe-Moves. Das Schwelen von Dark Industrial, die Nervosität gebrochener Beats, konterkariert von geflüsterter Poesie und Gitarren-Noise – so gibt der Opener ‘Whispers In The Echo Chamber’ den
Ton vor. Seine Themen – Selbsterkenntnis, Katharsis und der Abschied von Ballast – ziehen sich durch das Album.
Während die meisten in den Ruinen ihrer Angewohnheiten leben, zieht Wolfe einen Schlussstrich. So handelt etwa das Elektronik-trifft-Postcore-Stück ‘House Of Self-Undoing’ von ihrem Nüchternwerden und geschärften Sinnen. Nach diesem Auftakt wirken sich windende Tracks wie ‘Tunnel Lights’, ‘The Liminal’ und ‘Salt’ fast wie Wassertreten im Lauwarmen. ‘Dusk’ schleppt sich danach sinnlich zum Big Rock Finish, und am Ende steht Wolfe im Licht. Die Produktion ist sensationell – bitte sehr laut und mit gutem Equipment hören!
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