Die vegane Miliz der internationalen Death Grind-Szene tritt wieder auf den Plan. Dabei fest im Anschlag: THE HARVEST FLOOR. Textlich dreht es sich hier erneut alles um Themen wie Tierschutz, Abschlachten von Tieren und die damit verbundene Rolle des Menschen.
Nichts Neues, aber die Band zieht immerhin ihre Linie konsequent durch. Aber auch als Karnivore kann man THE HARVEST FLOOR einiges abgewinnen. Zunächst ist da natürlich die musikalische Versiertheit des Quartetts aus San Diego. Death Grind paart sich mit zum Teil aberwitzigen Breaks, Gitarrenläufen, Breakdowns, Frog-Noise- und Keifpassagen.
Trotz der auf den ersten Hör unzugänglichen Charakteristik dieses Albums schaffen es Cattle Decapitation, Abwechslung zu generieren. Da wird durchaus mal das Tempo gedrosselt, und bei langsamen Passagen zum Träumen holen die Herren feine Melodien aus der Puppenkiste.
Okay, natürlich nur, um dann im nächsten Augenblick mit Über-Blast-Grind-Parts das Bolzenschussgerät musikalisch umzusetzen. Dies gelingt besonders nachdrücklich, da für das Schlagwerk Zach Ohren (unter anderem Decrepit Birth, All Shall Perish) seine tödlichen Künste zur Verfügung stellte.
Dennoch gibt es ein Manko: den Sound. Es ist sicherlich alles andere als einfach, für eine solche Komplexität einen extrem druckvollen Klang zu produzieren, aber genau darauf hätten Cattle Decapitation auf Album Nummer fünf mehr Wert legen sollen, denn so fehlt der ganzen Extrem-Melange ein wenig der Druck. (Sehr) gute vier Punkte mit Tendenz nach oben.
Anzo Sadoni
Diese und viele weitere Rezensionen gibt es in der Februar-Ausgabe des METAL HAMMER.
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